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{Rezension) Mein Bild sagt mehr als deine Worte


Titel: Mein Bild sagt mehr als deine Worte || Autor: David Leviten

Verlag: cbt || OT: Every you, every me

Seiten: 288 || Preis: 7,99€ (Taschenbuch)

Ich sagte, dass ich das Leben hasse. Du sagtest auch, dass du das Leben hasst. Wir beschlossen, es gemeinsam zu hassen.
Was machte Pandora mit ihrer geöffneten Büchse, nachdem sie das Unheil in die Welt entlassen hatte? Stellte sie sie bei sich zu Hause auf den Kaminsims, zur Erinnerung an ihre Tat?

Evan gibt sich die Schuld daran, dass seine beste Freundin Ariel nicht mehr da ist. Dann tauchen plötzlich anonyme Fotos bei ihm auf, die die ganze Geschichte, die damals mit Ariel im Wald passiert ist, wieder aufwühlen. Noch dazu scheint ihm der Fotograf nicht sehr wohlgesonnen. Evan will unbedingt rausfinden, von wem die Bilder stammen. Könnte vielleicht sogar Ariel selbst dahinter stecken oder ist er gerade dabei durchzudrehen?

Ich bekomme so langsam das ungute Gefühl, dass das mit David Levithan und mir nichts mehr wird. Sein Stil konnte mich bis jetzt einfach nicht überzeugen (siehe Nick & Norah - Soundtrack einer Nacht) und daran hat sich auch jetzt leider nichts geändert.

Vielleicht trägt meine Buchauswahl aber auch zu Teilen eine Mitschuld. Mein Bild sagt mehr als deine Worte ist ein Gemeinschaftsprojekt mit Jonathan Farmer, der die Fotos beigesteuert hat. Eine Geschichte zusammen mit Bildern erzählt -> wo kann ich mich eintragen? Eigentlich also eine super Idee, die hier etwas zu experimentell angegangen wurde. Mr. Levithan hat nämlich immer erst geschrieben, wenn er ein neues Fotos bekommen hat und Mr. Farmer wusste nicht, was es für eine Geschichte werden sollte. Wenn man das zusammen nimmt, hatte also keiner einen Plan, in welche Richtung das führt. Dafür, muss man sagen, fügt sich alles erstaunlich gut zusammen. Aber eben nur dafür.

Man muss sich beim Lesen sehr konzentrieren, um alle Zusammenhänge mitzubekommen. Oft werden verschiedene Gespräche aus Vergangenheit und Gegenwart vermischt. Da muss man überlegen: Von wem stammt welcher Satz und wieso taucht der auf einmal hier wieder auf, etc.

Leider bin ich keinem der Charaktere irgendwie näher gekommen. Evan tut einem Leid und die anderen nimmt man so hin. Entwicklung ist da kaum vorhanden. Allerdings ist dafür natürlich auch nicht so viel Platz bei gerade einmal 280 Seiten mit Kapiteln, die teils nur ein paar Sätze lang sind.

Kommen wir zu einem weiteren Minuspunkt. Durchstreichtext. Ich verstehe, dass damit Evans innerer Kampf gezeigt werden soll, was er sich denkt und nicht ausspricht. Doch bei vielen Stellen wäre das nicht nötig gewesen und mit der Zeit ist das einfach nur noch nervig. Man muss sich eh schon konzentrieren beim Lesen und die durchgestrichenen Wörter machen das nur anstrengender.

Zum Abschluss noch ein paar positive Worte. Die Themen Freundschaft, Liebe und Verantwortung werden hier gut verpackt. Einmal hat man Freundschaft und Liebe, wobei es sehr spannend ist, mehr über die Beziehung zwischen Evan und Ariel, Ariel und ihrem Freund Jack und Evans Beziehung zu Jack zu lesen (Das Ganze ist nämlich nicht die typische Dreieckskiste). Und dann hat man Verantwortung, wo es darum geht, wie Jack und Evan mit Ariels depressiven/ manischen Phase umgehen.

Noch ein Lob für den Titel, denn der ist super gewählt und gefällt mir mindestens genauso gut, wie das Original.

Kann man lesen, muss man aber nicht (zum Zweiten). Vielleicht war das Ganze ein bisschen zu experimentell, ganz aufgeben werde ich David Levithan aber trotzdem nicht. Altersempfehlung 15+


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